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Andacht, Segen und Auszeichnung für die Waldkapelle Hohenroth

Hilpertshausen
Warum sich der Forstbetrieb Arnstein und die Kapelle im Gramschatzer Wald kümmert und sie ein Hoffnungsort ist

Nur über Forstwege und damit mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen ist eine kleine Kapelle in der Waldabteilung Brandholz im Gramschatzer Wald. Die Bayerischen Staatsforsten sind Eigentümer dieses Waldstücks. Deshalb trägt der Frostbetrieb Arnstein auch die Verantwortung für die Pflege und den Erhalt der Brandholzkapelle. Weil das kleine Häuschen mit seiner schlichten Innenausstattung im einmal zu einem Hofgut namens Hohenroth gehörte, ist es als Waldkapelle Hohenroth bekannt.

Die Wüstung Hohenroth liegt knapp drei Kilometer vom Rasthaus Einsiedel in der Nähe des 1972 errichteten Fernsehturms. Das Gut „Hohen Rotherhof“ lag einst am Höhenweg von Würzburg nach Fulda und hatte hunderte von Jahren Bedeutung. Es ist seit 1317 bezeugt, verlor aber an Bedeutung und verfiel im frühen 17. Jahrhundert. Die heutige Kapelle war der ehemalige Backofen in Hohenroth. Er blieb als Unterstand für den Aufsicht tragenden Revierförster erhalten.

Wann genau aus dem Backofen des einstigen Hofguts eine Kapelle wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar. Aber Ende des 19. Jahrhunderts sammelte der damals neu gegründete Hubertusverein Fährbrück Geld für die Wiederherstellung der Waldkapelle. 1938 und 1948 wurde der Aufbau erneut ins Auge gefasst. Jedoch erst 1979 wurde die Kapelle unter der Federführung des damaligen Forstoberinspektor Udo Dennda neu aufgebaut.

Seitdem wird sie als Begegnungs- und Rastpunkt und als Ziel von Wallfahrten aus Hilpertshausen genutzt. Sie liegt am Europäischen Kulturweg des Archäologischen Spessartprojekts „Gramschatzer Wald 2 – Zwischen Gramschatz und Einsiedel“. Viele wichtige geschichtliche Daten über die Hohenrohter Waldkapelle hat übrigens der 2020 verstorbene Heimatkundler Richard Schraut aus Hilpertshausen zusammen getragen. Er war ein „ausgezeichneter Gramschatzer-Wald-Kenner“.

Mittlerweile ist die Hohenrother Kapelle mitten im Wald zu einem beliebten Ort der Ruhe und Besinnung geworden. Glückliche Umstände und Begegnungen haben dazu geführt, dass der Frostbetreib Arnstein die Initiative für eine erneute Renovierung ergriff. „An der Bausubstanz waren umfangeiche Maßnahmen erforderlich, um die Kapelle wieder in einen ansehnlichen Zustand zu versetzen und weiterhin als Anlaufpunkt für Waldbesuchende zu erhalten“, erklärte Forstbetriebsleiter Riegert.

Etwa 80 Stunden ehrenamtliche Arbeit haben der ehemalige Malermeister Linus Theiss aus Schwanfeld und sein Helfer Klaus Schemmel aus Bergtheim für die Instandsetzung der Hohenrother Waldkapelle investiert. Die Materialkosten von knapp 1000 Euro hat der Forstbetrieb Arnstein übernommen und darüber hinaus mit seinen mittlerweile elf Auszubildenden und deren Ausbildern zwei neue Sitzgarnituren aus massiver Eiche aufgestellt.

Die Arbeiten an der Kapelle haben Mitte Juni begonnen. „Wir haben zuerst den beschädigten Putz abgeschlagen, alles mit Hochdruck gereinigt, Sanierputz angebracht und alle Flächen grundiert“, erläutert der 82-jährige Theiss. Dann wurden die Wände mit Mineralfarbe im bisherigen Farbton gestrichen, der Sockelbereich mit Betonestrich wetterfest gemacht und das Geländer sandgestrahlt und beschichtet.

Im Innenraum sei der die Bodenplatte aus Sandstein gereinigt und mit Steinöl eigelassen worden. Die Marienfigur mit dem Jesuskind auf dem Arm wurde aufbereitet und das Kreuz mit einem Korbus ergänzt worden. Die Figur des gekreuzigten Jesus hat ein Handwerker aus der Rhön im Jahr 1981 geschnitzt.

Mit einem Festakt ist die Instandsetzung der Waldkapelle und deren Umfeld gefeiert worden. Bei einer Andacht hat Pfarrer Helmut Rügamer, der Leiter des Pastoralen Raums Bergtheim-Fährbrück, die Kapelle mit Weihwasser und Weihrauch umrundet und gesegnet. Die Parforcehornbläsergruppe Würzburg umrahmte den feierlichen Moment mit Fanfaren und Lobliedern musikalisch.

Gemeinsam mit Frostbetriebsleiter Riegert zeichnete Pfarrer Rügamer zudem die Kapelle als „Ort der Hoffnung“ aus. Menschen würden die Waldkapelle gezielt aufsuchen oder hier ihren Weg unterbrechen, wusste Pfarrer Rügamer. Er verglich den früheren Backofen des aufgelösten Hofguts mit dem Geburtsort Jesu in Bethlehem, das übersetzt „Haus des Brotes“ bedeutet. Brot und Hoffnung stärken die Menschen.

Bei Getränken, Kaffee und Kuchen bestand nach der Segensandacht Gelegenheit zur Begegnung.