Alle zwei Jahre lädt die Kreuzbruderschaft Ochsenfurt vom 26. bis 31. August zu ihrer traditionellen Fußwallfahrt zum Kreuzberg ein. Rund 150 Pilgerinnen und Pilger machten sich diesmal auf die 110 Kilometer lange Wegstrecke in die Rhön, darunter 28 Erstteilnehmende. Sonne, Regen, Wind, Kälte und Wärme – alle Wetter begleiteten die Wallleute in diesem Jahr. Doch trotz mancher Anstrengung überwog am Ende die Freude über das besondere Gemeinschafts- und Glaubenserlebnis. Für Präfekt Josef Pfeuffer und den geistlichen Begleiter Pfarrer Benjamin Schimmer war es „eine wirklich schöne, gelungene Wallfahrt.“
Wie seit Generationen üblich, hielten die Wallfahrer an bewährten Stationen zum Gebet und zur Rast. Auch in Oberpleichfeld, Bergtheim und Opferbaum wurden sie herzlich aufgenommen. Bergtheim kommt dabei eine besondere Rolle zu: Hier gibt es am ersten Tag die Mittagsrast im Sportheim, und vom 30. auf 31. August verbrachten die Pilgerinnen und Pilger hier ihre fünfte und damit letzte Übernachtung vor der Heimkehr.
Seit zwölf Jahren kümmert sich der Bergtheimer Martin Schneider als Quartiermeister um die Unterbringung. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte organisierte er erneut die Übernachtung der diesmal 15 Musikantinnen und Musikanten der Kreuzbergkapelle im Feuerwehrschulungsraum sowie deren Frühstück am nächsten Morgen in ihrer Garage am Marktplatz. Darüber hinaus vermittelte Martin Schneider 25 Privatquartiere, überwiegend in Bergtheim, teils auch in den umliegenden Orten. Zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer unterstützten die Gastfreundschaft vor Ort. Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott.
Freude bereiteten den Wallfahrern die Trinkpause in Opferbaum, das Läuten der Glocken in den Dörfern sowie der Empfang durch Pastoralreferent Florian Meier in Bergtheim. Er begrüßte die Gruppe, begleitete sie durch die Dorfstraßen und segnete sie beim Einzug in die Pfarrkirche mit Weihwasser.
Ein Höhepunkt war der Gemeinschaftsabend im Sportheim, bei dem Heidekränzchen und Heidesträußchen für den Schmuck der Pilgerkreuze gebunden wurden. Dabei zeigte Mitwallfahrer Rüdiger Faulhaber schon aktuelle Fotos, Blessuren wurden versorgt und die Kreuzbergkapelle spielte auf. Es wurde sogar geschunkelt und getanzt. Der letzte Abend vor der Rückkehr ist vor allem von Dankbarkeit, Wehmut und Vorfreude geprägt. Am Folgetag endet die Wallfahrt und die Pilgerinnen und Pilger werden bei ihrem Heimkommen in Ochsenfurt stets sehr emotional und feierlich empfangen.
Schon heute ist der Blick auf 2027 gerichtet: Dann macht sich die Kreuzbruderschaft Ochsenfurt erneut vom 26. bis 31. August auf den Weg zum Heiligen Berg der Franken. Auch dann wird Bergtheim wieder ein zentraler Gastgeberort sein.
Pfarrer Schimmer fasste den Eindruck in der Ochsenfurter St.-Andreas-Kirche zum Abschluss der Wallfahrt zusammen: „Sechs Tage lang sind wir durch die Dörfer unterwegs gewesen und auch durch unsere Gedanken.“ Für viele sei es am schönsten, „einfach einmal weg zu sein, den Kopf frei zu bekommen und den Alltag hinter sich zu lassen“, wusste er. Auch Christian Halbig, zuständig für das Pilgergepäck, betonte: „Die Gastfreundschaft, die uns auf dem Weg entgegengebracht wird, ist unglaublich.“ Dazu haben auch Menschen in und um Bergtheim beigetragen. Dafür gebührt allen Beteiligten ein Dankeschön.
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