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Spürbare Verbundenheit beim Abschied der Augustiner in Fährbrück

Mit einem feierlichen Abschlussgottesdienst am 27. August 2023 in der Wallfahrtskirche haben sich die Augustiner nach 143 Jahren Präsenz in ihrem Kloster vor Ort aus Fährbrück verabschiedet.

Die Stimmung war traurig, aber vor allem dankbar und mit vertrauensvollem Blick auf eine segensreiche Zukunft. Das Gute und Gelungene, die gewachsenen Beziehungen und die fortwährende Verbundenheit, das habe bleibenden Wert.

„Alles meinem Gott zu Ehren“ und „Großer Gott, wir loben dich“ sangen die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes am Festtag des heiligen Augustinus und seiner Mutter Monika. Dass so viele Menschen gekommen waren und damit ihre Gefühle der Zusammengehörigkeit und des Dankes bewiesen, freute Provinzial Pater Lukas Schmidkunz.

Er zelebrierte mit Pater Jakob Olschewski und Pater Romuald Grzonka die Eucharistiefeier zum Abschluss der langen Epoche. Die zwei Augustiner waren die letzten Klosterbrüder im Augustinerkonvent Fährbrück. Mitzelebranten am Altar waren Domkapitular Stefan Gessner, Pfarrer Helmut Rügamer aus Bergtheim und Pater Matthäus Klein. Pater Matthäus übernimmt nun von Würzburg aus die Seelsorge in der Wallfahrtskirche und arbeitet im Team des Pastoralen Raums Bergtheim-Fährbrück mit.

Das Gleichnis von Jesus als dem guten Schafhirten, der die seinen kennt und dessen Tiere ihn kennen, stellte Pater Lukas in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Wir können uns darauf verlassen, dass Gott uns kennt und alle, die zu ihm kommen wollen, kennen ihn“, meinte er. Und ja, es gebe in der Welt ähnlich wie im Gleichnis Diebe, Wölfe und Mitknechte, die nur ihren eigenen Vorteil im Sinn haben. Pater Lukas wusste auch, „dass wir Menschen um unsere Sicherheit bangen und Sehnsüchte und Hoffnungen haben“.

Rund 800 Jahre hat es in Fährbrück ein Kloster von insgesamt vier Ordensgemeinschaften gegeben. Nun ändere sich wieder die Form der Seelsorge. Aber „was es noch nicht gibt, wird werden“, verwies Pater Lukas auf das Unterwegssein als Volk Gottes und darauf, „dass uns aufgrund unserer Beziehung zu Jesus niemand die Würde und den Wert nehmen kann“.

Ähnlich wie in der Musik hätten die Augustiner im Laufe der Jahrzehnte wohl jede Melodie des Lebens gespielt. Es habe laute und vielleicht auch disharmonische Töne gegeben, genauso wie leise und sanfte. „Schauen wir mit Dankbarkeit auf alles Gute zurück und erbitten wir weiterhin Gottes beständigen Segen“, hieß es bei den Fürbitten.

Für die Diözese Würzburg und im Namen des Bischofs Franz Jung sagte Domkapitular Gessner den Augustinern Dank für deren klösterliches und pastorales Wirken und ihr Glaubenszeugnis. Bürgermeister Bernd Schraud verwies auf das Kloster als verbindende Klammer für die Gemeinde Hausen und die Dörfer ringsum. Landtagsabgeordneter Manfred Ländner bedankte sich im Namen des Hubertusvereins Fährbrück.

Über das Ende einer Ära, den tiefen Einschnitt und die Prägung seines persönlichen Glaubens durch die Augustiner sprach Kirchenpfleger Alfons Konrad. „Ihre Spuren und unsere Begegnungen werden weiter wirken bei mir und hoffentlich auch bei vielen Menschen in der Region“, bedankte er sich.

Trotz aller Worte der Ermutigung sprachen viele Menschen von ihrem persönlichen Verlustgefühl. Selbst der Pater Jakob gestand, dass „die Klosterauflösung weh tut und ich viele Menschen und die Natur hier vermissen werde“. Er dankte den Musikerinnen und Musikern für die Bereicherung der Gottesdienste. Selbst zum Abschied hatte Dirigent Karl-Heinz Comes ein exzellentes Projektorchester zusammengestellt.

Bei Freibier und Bons für Getränke und Essen gab es im Garten des Hubertushofs Gelegenheit zum Austausch. Zudem konnten beim Hausflohmarkt zugunsten des Augustinus Missionswerks Erinnerungen an die Augustiner und ihr Kloster in Fährbrück erworben werden.

Irene Konrad