Die Pfarrkirche in Hausen ist dem hl. Wolfgang gewidmet. Eine erste St. Wolfgangs-Kapelle ist 1480 bezeugt. St. Wolfgang war im 15. Jahrhundert der am meisten verehrte Heilige in Europa. Über ein Netz an Pilgerstraßen zogen die Menschen an sein Grab nach Regensburg oder sogar bis nach St. Wolfgang im österreichischen Salzkammergut. Hausen war vermutlich eine der Stationen auf diesem Pilgerweg.
Die heutige Kirche wurde 1603 gebaut und erhielt ihr aktuelles Aussehen vor allem durch eine Aufstockung des Kirchenschiffs und neuer Fenster im Jahr 1769. Zudem wurde 1865 das Langhaus um etwa sechs Meter verlängert. Die Hausener sind ein wenig stolz auf ihre typische kleine und gut erhaltene Bauernkirche mit der Wolfgangsstatue aus dem Jahr 1674 und den 1779 gefertigten Figuren der Bauernheiligen Isidor und Wendelin am Seitenaltar.
1613 hat Fürstbischof Julius Echter die Pfarrei Hausen mit ihrer Filiale in Erbshausen-Sulzwiesen gegründet. Im Jahr 2013 haben die beiden Kirchengemeinden gemeinsam ihr 400-jähriges Jubiläum gefeiert. Höhepunkt der viertägigen Feier unter dem Motto „Mit Gottes Segen durch die Zeit“ war der Festgottesdienst am 5. Mai 2013 mit Bischof Friedhelm Hofmann. Zum Jubiläum gab es zwei Publikationen. Pater Dr. Michael Wernicke verfasste eine wunderbare Kirchenchronik der Pfarrei und in einem weiteren Heft wurden alle Bildstöcke der beiden Kirchdörfer dokumentiert.
Die Kirchenstiftung in Hausen hat viel zu tun. Sie ist nämlich nicht nur für die eigene Pfarrkirche und den Kindergarten St. Elisabeth zuständig, sondern auch für die< Wallfahrtskirche Fährbrück. Sie ist im Stil des Frühbarocks zwischen den Jahren 1683 und 1697 im Auftrag und mit privaten Geldern des Würzburger Fürstbischofs Johann Gottfried zu Guttenberg gebaut worden. Der erste Kirchenpatron war der heilige Gregor der Große. Früher war der sagenumwobene Gregoriusstein das Ziel der Wallfahrer. Im Laufe der Zeit wandelte sich Fährbrück zu einem Marienwallfahrtsort. Heute kommen die Pilger und Gläubigen zum Bildnis „Unsere liebe Frau von Fährbrück“. Die Statue der Gnadenmadonna wurde 1798 vom Würzburger Hofbildhauer Johann Peter Wagner gefertigt.
In Hausen gibt es mehrere katholische Vereine und Verbände, die das Ortsgeschehen und das gesellschaftliche Leben mitprägen. Dazu gehören der Elisabethenverein (Gründung 1894), die Katholische Öffentliche Bücherei, die DJK-TG, die Feuerwehr als ältester Verein im Ort (Gründung 1884), der KAB-Ortsverein, der Seniorenkreis oder die Ministrantengruppe.
Sie und die anderen Vereine und Gruppen bringen sich in das kirchliche Leben ein. Die Musikkapelle verschönert Gottesdienste und Prozessionen, die Feuerwehr kümmert sich in der Weihnachtszeit um das Friedenslicht aus Betlehem, die KAB ist eng verknüpft mit den diözesanweiten Aktionen und natürlich gibt es spezielle Gottesdienste für Familien etwa zu Weihnachten, in den Kartagen oder zu Dreikönig. Manchmal finden auch im Freien Messen statt. 2021 wurde beispielsweise an Christi Himmelfahrt und an Fronleichnam ein Gottesdienst am ältesten Bildstock der Gemeinde aus dem Jahr 1629 gefeiert.
Dass die Dorfbewohner eine enge Verbindung nach Fährbrück haben, liegt nicht allein daran, dass der Weiler zur Gemeinde Hausen gehört und dass die Kirchenverwaltung somit zwei Kirchen zu betreuen hat. Die Wallfahrtskirche verbindet die Dörfer ringsum und hat eine überörtliche Bedeutung. Sie ist das Aushängeschild und Schmuckstück der Gemeinde Hausen. Es ist schön, dass die Wallfahrtskirche seit 1880 von den Augustinern betreut wird. Möge das lange noch so bleiben.